Warum heißt das Schweizerhaus so?


Recherchen zum Baustil des Hauses ergaben folgendes:

 

Bis in die 1840-er Jahre beherrschten biedermeierliche Gasthöfe und klasssizistische Pensionen oder Hotels das Bild.

Der Schweizer Holzstil kam im 19. Jahrhundert in Mode.

Seine Wurzeln liegen nicht etwa wie erwartet im bäuerlichen Umfeld der Alpen, sondern in der das Landleben und die Natur idealisierenden Romantik einerseits und in der englischen Gartenbaukunst des frühen 18. Jahrhunderts andererseits.

Entwickelt wurde der Schweizerhaus-Stil von akademischen Architekten in Deutschland, Frankreich und England. Sie bauten die ersten „Schweizerhäuser“ in den Parks der Adligen, so etwa Karl Friedrich Schinkel in den 1830er Jahren in Potsdam.

 

Auch in Falkenhagen im Lebuser Kreise ließen die Schlossherren 1851 unterhalb des Schlossberges ein Schweizerhaus errichten.

 

Für den Adel wurde das Tiroler oder Schweizer Bauernhaus zum Inbegriff des gesunden und natürlichen Landlebens – gepaart mit den Attributen noblen Prestiges.

Da auch die kleinbürgerliche Schicht inzwischen schnell gefallen an der Stilrichtung gefunden hatte, entstanden zur Jahrhundertwende zusehens auch Einfamilienhäuser und Wirtshäuser im Heimatstil.

Einige „Chalet-Fabriken“ stellten Dekor und ganze Häuser industriell her und vertrieben sie über Kataloge. Man trifft aber auch auf gemauerte Häuser oder Fachwerkbauten mit Holzstildekor, sie wurden als spätklassizistischer Historismus mit hölzernem Zierwerk bezeichnet.

 

Es ist anzunehmen, dass auch unser Schweizerhaus zu dieser Stilepoche gehört, denn es ist ein ausgemauerter Fachwerkbau mit hölzernem Zierwerk, das auf der Ansichtskarte (Zeitraum 1902-1910) zu sehen ist.